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Deutschland

Karriere in der Kanzlei – aber anders

Viele stellen sich unter der Arbeit in einer Anwaltskanzlei zwingend eine Karriere als Anwält*in vor. Dabei gibt es in modernen Großkanzleien inzwischen eine Vielzahl weiterer Karriereoptionen, die Jurist*innen offenstehen. Wenn man sich die Personalstruktur von Kanzleien ansieht, sind etwa 40 Prozent aller Mitarbeitenden keine Anwält*innen – die sogenannten Business Professionals. Hinter diesem Begriff stecken vielfältige Berufsbilder von der IT-Entwickler*in über die HR-Fachkraft bis hin zur Projektmanager*in.

Über ein Praktikum fand ich nach meinem juristischen Studium den Einstieg in eine kleine Unternehmensberatung und war dort vier Jahr lang tätig. In dieser Zeit reifte in mir der Wunsch, gerne in einer beratenden Funktion in das juristische Umfeld zurückzukehren. Diese Chance bot sich dann im Bereich Business Development. Mittlerweile bin ich kanzleiseitig seit einigen Jahren im Pricing tätig. Um mein berufliches Skill-Set weiterzuentwickeln, habe ich mich regelmäßig Weiterbildungen absolviert, inklusive eines Executive MBA.

Ihre Einstiegsmöglichkeiten

Bei den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen der Business Professionals reicht meist eine rein juristische Ausbildung oftmals nicht aus, da man – je nach Bereich – im Wettbewerb zu Bewerber*innen aus anderen Studienrichtungen wie BWL, IT oder Psychologie steht. Gleichzeitig haben Bewerbende ohne juristischen Hintergrund Kanzleien oft nicht als potenzielle Arbeitgebende auf dem Schirm. Daher sind gerade Kanzleien Quereinsteiger*innen gegenüber aufgeschlossen und stellen gerne Bewerbende mit juristischem Vorwissen ein. Zusatzqualifikationen über nicht-juristische Ausbildungen oder Praktika zu erwerben sind wichtige Schritte, um den Einstieg zu schaffen. Viele Kanzleien bieten übrigens Werkstudierendentätigkeiten an, die sehr gut für einen ersten Einblick geeignet sind. Ist man bereits als Anwält*in in einer Kanzlei tätig, kann der Wechsel in den Bereich der Business Professionals nochmals leichter fallen.

Zu bedenken ist, dass die meisten der oben genannten Berufsfelder ein bewusster Schritt weg vom juristischen beziehungsweise anwaltlichen Karriereweg sind. Jeder der oben genannten Berufe erfordert unterschiedliche Eigenschaften. Unabhängig von der fachlichen Qualifikation ist also ein spezifisches Mindset erforderlich, das mit darüber entscheidet, ob man zu der Tätigkeit und deren Anforderungen passt oder nicht. Haben Sie wie ich Lust auf einen Perspektivwechsel bekommen? Welche Tätigkeit aus dem Bereich der Business Professionals würde Sie reizen?