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2020 wurde Christiane Müller-Haye als eine der ‚Women of Legal Tech' des Jahres in der Kategorie Professional Services ausgezeichnet. Sie engagiert sich als Social Media Director im „Women in eDiscovery”-Netzwerk und als Vertreterin für Europa im „Global Legal Tech Consortium", einem weltweiten Netzwerk von Legal-Tech-Enthusiasten.

Was genau machen Sie bei Clifford Chance?

Als Regional Technology Director bin ich für die IT in Kontinentaleuropa verantwortlich. Mit meinen Teams in den 18 CE-Büros kümmere ich mich um alles, was ‚client-facing' ist. Dazu gehört unser IT-Service sowie IT-Trainings, Betreuung der Einführungsprojekte von Software wie iManage. Zu meinem Team gehören ebenso die Legal Tech Advisors, die in Best Delivery Mandate technologisch unterstützen, um eine effizientere Bearbeitung zu erreichen. Ein ganz wichtiger Bestandteil meiner Aufgabe ist es, eine einheitliche IT-Strategie für die Region auszuarbeiten und umzusetzen – im Einklang mit der globalen Strategie. Mit meinen Teams zusammen möchte ich der Go-to-Partner und Trusted Advisor in Sachen IT sein. Zudem plane ich eng mit den Innovationsteams zusammenzuarbeiten, um am Puls der Zeit zu bleiben und IT-Lösungen zu evaluieren, die unsere Anwältinnen und Anwälte bei der Ausübung ihrer anspruchsvollen Mandatstätigkeit unterstützen.

Was waren die prägendsten Stationen Ihres Werdegangs und wie sind Sie schließlich zu Clifford Chance gekommen?

Zum Schock meiner Eltern habe ich in der 12. Klasse das Gymnasium verlassen. Statt eines Studiums habe ich eine Ausbildung zur staatlich geprüften Augenoptikerin abgeschlossen und bin dann relativ bald in die IT einer großen Augenoptikerkette gewechselt. Weil es dort ohne Studium karrieretechnisch allerdings nicht weiter ging, entschloss ich mich, berufsbegleitend Wirtschaftsinformatik zu studieren, später wechselte ich zu ‚nur' BWL.

Während des Studiums arbeitete ich Vollzeit als IT-Analyst und Trainer bei Hengeler Mueller. Ich fand es spannend, in einem so herausfordernden Umfeld tätig zu sein und habe gerne in einer Kanzlei gearbeitet. Trotzdem habe ich mich nach einer Weile für die Verwirklichung eines privaten Traums entschieden – am Meer zu leben und beruflich meiner Tauchleidenschaft nachzugehen. In diesen vier Jahren habe ich nebenher weiterhin kleinere Projekte für die Kanzlei betreut.

Nach meiner Rückkehr war ich auf Dienstleisterseite beratend für viele Kanzleien, Rechtsabteilungen und Banken in Sachen Legal-IT tätig und dort als Geschäftsführerin und später als Director of Global Strategy & Products für die Softwareentwicklung verantwortlich. Langfristig wollte ich allerdings wieder in einer Kanzlei arbeiten. Sie sollte groß, international tätig und innovativ sein. So haben Clifford Chance und ich zueinander gefunden. Nach mehr als 20 Jahren Legal-IT und mit all den aktuellen Herausforderungen, die Legal Operations und Best Delivery mit sich bringen, sowie den Möglichkeiten, die Technologie uns bietet, gibt es meines Erachtens kaum einen spannenderen Zeitpunkt zu einer Kanzlei dazuzustoßen."

Wie sieht Ihr Leben außerhalb von Clifford Chance aus?

Ich lebe mit meiner Tochter, meinem Partner und unserem zehn Monate alten Magyar Viszla Rüden in Frankfurt. Wir lieben es zu reisen und die Welt zu erforschen. Im August geht meine Tochter für ein Jahr auf eine Highschool in Kanada. Das wird eine neue Erfahrung für sie und für die ganze Familie. Mein Partner ist ebenfalls im Legal-IT-Bereich tätig. In der gleichen Branche zu sein, macht einiges einfacher und schafft viel Verständnis, gerade, wenn es mal wieder etwas später wird.

Was treibt Sie im Beruf an?

IT und Technik haben mich schon immer fasziniert, insbesondere aus Sicht des Anwenders. Wie lassen sich Prozesse optimieren, effizienter und effektiver gestalten? Was lässt sich mit Technik sonst noch verwirklichen? Technik ist einfach toll, wenn sie ordentlich funktioniert und die User abholt, ohne, dass diese gleich Informatik studiert haben müssen. Ungeachtet dessen kann Legal Tech eine andere Denkweise für das Herangehen an Probleme fördern, weil Juristen und Informatiker einfach unterschiedlich denken. Ich mag es, ein großes internationales, multikulturelles Team zu leiten. Das ist Herausforderung, Bereicherung und Spaß zugleich.

Und was nicht?

Die Sätze ‚Geht nicht', ‚Das haben wir schon immer so gemacht' und Stillstand finde ich unglaublich nervig.