Where bright
minds meet

Deutschland

Als Jugendlicher wollte ich immer „Wissenschaftler“ werden. Damals verstand ich zwar nicht, was sich hinter diesem Sammelbegriff verbirgt, in der Rückschau erscheint er aber als Ausdruck meines Drangs, zu verstehen, wie Gesetzmäßigkeiten entstehen und wie sie funktionieren. Als ich während des Abiturs eine Abschlussarbeit über damals vom Bundestag verabschiedete Reformgesetze schrieb, wurde mir klar, dass Jura genau das richtige für mich ist.

Nach dem Jurastudium lernte ich während einer promotionsbegleitenden Aushilfstätigkeit den Bereich „Litigation“ in einer Großkanzlei kennen und erkannte, dass ich mein im Studium erlerntes Wissen in diesem Bereich am effektivsten verwerten kann. Während des Rechtsreferendariats kam ich dann in die „Litigation & Arbitration“-Abteilung von Clifford Chance, wo ich seitdem beruflich verwurzelt bin.

Litigation und Arbitration zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht nur als reiner Prozessvertreter vor Gericht gefragt ist, sondern vielmehr als Stratege in komplexen und häufig abteilungs- und grenzüberschreitenden Wirtschaftsstreitigkeiten agiert. Dabei gleicht keine Rechtsstreitigkeit der anderen. Die Sachverhalte sind stets unterschiedlich. Folglich sind auch die relevanten rechtlichen Fragestellungen anders gelagert. Jeder Fall verlangt neben der Einordnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen eine spezifische rechtliche Beurteilung und eine individuelle strategische Ausrichtung.

Hinzu kommt die breite thematische Vielfalt, die häufig eine enge Abstimmung mit anderen Fachabteilungen, mitunter gar ausländischen Büros, erfordert. So war ich jüngst mit einem Fall betraut, der grenzüberschreitende Bezüge zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien aufwies und bei dem ich federführend die Prozesse mit den Büros in Paris und Brüssel koordinieren durfte. Dabei war es interessant zu beobachten, in welch unterschiedlicher Weise verschiedene Jurisdiktionen auf ein- und dieselbe Fragestellung blicken und zu welch zum Teil kuriosen Ergebnissen dies führen kann.

Ein weiterer spannender Aspekt unserer Abteilung ist die Arbeit sowohl an Verfahren vor staatlichen Gerichten als auch an Schiedsverfahren. Während die Prozessvertretung vor staatlichen Gerichten zum Grundrüstzeug eines jeden Litigators gehört, spielen Schiedsverfahren gerade in Großkanzleien eine wichtige Rolle. Die Schiedsgerichtsbarkeit bietet nicht nur einen Perspektivwechsel zum bekannten Zivilprozess, wie etwa durch das aus dem anglosächsischen Rechtskreis stammende Kreuzverhör von Zeugen. Mehr noch bietet sich die Möglichkeit, sich als Schiedsrichter weiterzuentwickeln, wie ich dies seit jüngerer Zeit als Einzelschiedsrichter in einer grenzüberschreitenden Rechtsstreitigkeit tun darf.

REACH CE

Neben der Mandatsarbeit bietet der Einstieg bei Clifford Chance eine Bandbreite von karrierebezogenen und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. So agiere ich seit 2019 als Associatesprecher an der kommunikativen Schnittstelle zwischen meinen Kollegen und dem Management. Darüber hinaus wurde mir die Chance eröffnet, an REACH CE mitzuwirken. REACH CE steht für "Racial Equality And Cultural Heritage" Continental Europe und ist Teil der breiteren „Diversity & Inclusion“-Strategie von Clifford Chance. Es zielt auf die Förderung von ethnischen und sozialen Minderheiten ab und stützt sich auf die drei Säulen „Visibility, Attraction, Retention“.

 

Während es bei den ersten beiden Säulen darum geht, REACH CE nach außen hin sichtbar zu machen und die Attraktivität für Talente aus dem Kreis ethnischer und sozialer Minderheiten zu erhöhen, zielt Retention darauf ab, eben diese Talente langfristig an Clifford Chance zu binden. In einem Steering Committee berät ein Team aus verschiedenen europäischen Büros von Clifford Chance über die grundlegende Ausrichtung von REACH CE, an deren Umsetzung ich anschließend mit einigen Kollegen in einem rein deutschen „Executive Committee“ arbeite. So entstammt der Ansatz, die bei Clifford Chance gelebte Diversität in Broschüren und auf Karrierewebseiten – etwa durch Aufnahme meines Profils – abzubilden, einem Vorschlag aus dem Executive Committee.